Was ist osculum infame?

Osculum Infame (lat. "geschändeter Kuss" oder "verruchter Kuss") war ein angeblicher Teil des satanischen Ritus im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Es wurde behauptet, dass während des Ritus ein Hexenmeister den Teufel küsse und ihm dadurch seine Treue und Hingabe zeige. Im Gegenzug erhielt der Hexenmeister vom Teufel magische Kräfte und Hilfe bei dunklen Machenschaften.

Diese Praxis des osculum infame wurde erstmals im 14. Jahrhundert in der europäischen Hexenverfolgung erwähnt und wurde als ein Merkmal der Hexensabbate betrachtet. Die genaue Natur und Durchführung des osculum infame ist jedoch bis heute nicht genau bekannt, da die Berichte hauptsächlich auf Geständnissen von angeblichen Hexen beruhten, die oft unter Folter erpresst wurden.

Es ist wichtig anzumerken, dass der Ritus des osculum infame heute als fiktives Element der imaginären Hexenrituale angesehen wird. Historikerinnen und Historiker glauben, dass solche Praktiken wie das osculum infame von den Inquisitoren und Hexenverbrennungen erfunden wurden, um das Bild der Hexen als böse und dämonische Wesen zu verstärken und die öffentliche Meinung gegen sie zu richten.

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